Krankenhaus Zufallsbefund

Mein Weg zur Diagnose

Tag 2 im Krankenhaus
Erstaunlicherweise habe ich in der ersten Nacht im Krankenhaus trotz der Umstände ziemlich gut geschlafen. Dank Vomex und Paracetamol konnte ich sogar etwas entspannen und schöpfte Hoffnung, dass es sich tatsächlich nur um eine Unverträglichkeit der Magentabletten handeln könnte.

Am Morgen begann dann der typische Krankenhausalltag: Blutdruck, Fieber und Vitalwerte wurden gemessen, anschließend Blutabnahme – und dann das übliche Warten, was der Tag bringen würde. Mittags besuchte mich der Arzt zur Untersuchung und erklärte mir, wie es weitergehen sollte. Er erwähnte, dass meine Blutwerte nicht besonders gut aussähen und er weitere Ergebnisse abwarten müsse. Für Tag 3 wurde eine Magenspiegelung angesetzt. Mir wurde geraten, mich auszuruhen.

Tag 3
Die zweite Nacht verlief leider nicht so gut. Mein Fieber stieg erneut und ich hatte Schwierigkeiten einzuschlafen. Dank einer Paracetamol-Infusion konnte ich zumindest die Nacht überstehen. Am Morgen dasselbe Prozedere wie immer: Fieber messen, Blutdruck kontrollieren und auf die Magenspiegelung warten. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch optimistisch, das Krankenhaus rechtzeitig zu verlassen, um am Wochenende mit meiner Familie den geplanten Sommerurlaub in Schweden zu starten.

Kurzer Ausschweif zum Sommerurlaub:
Wir hatten geplant, zweieinhalb Wochen nach Schweden zu fahren. Dort wollten wir eine Woche mit meinem besten Freund und seiner Frau verbringen, und danach eine Woche Familienzeit genießen. Zelten auf einer Insel, Wandern und Angeln auf dem Bolmensee standen auf dem Programm. Ein echter Traumurlaub. Doch zurück ins Krankenhaus.

Die Magenspiegelung:
Es war meine erste Narkose und ich war ziemlich nervös. Später am Vormittag wurde ich zur Untersuchung abgeholt. Die Stimmung im OP-Team war erstaunlich locker und bevor ich es wusste, war ich auch schon im Land der Träume. Die Magenspiegelung verlief reibungslos und ich habe absolut nichts davon mitbekommen. Zurück auf meinem Zimmer durfte ich dann mein aufbewahrtes Mittagessen genießen – das tat richtig gut. Am Nachmittag kam meine Familie zu Besuch. Die Jungs waren zunächst etwas distanziert, besonders mein Jüngster wirkte unsicher. Der Tag neigte sich dem Ende zu und die nächste, schlafarme Nacht stand bevor.

Tag 4
Wieder hohe Fieberschübe in der Nacht und eine Infusion mit Paracetamol, um das Fieber zu senken. Am Morgen kam der Arzt mit den Ergebnissen der Magenspiegelung. Meine Magenklappe schließt nicht richtig, was meine Speiseröhre angegriffen hatte. Die Einnahme von Pantoprazol wurde fortgesetzt. Doch leider waren meine Blutwerte immer noch auffällig. Das bedeutete, ich durfte weder nach Hause noch in den Urlaub. Der Tag plätscherte vor sich hin, aber immerhin brachte der Besuch meiner Frau und der Kinder etwas Abwechslung.

Tag 5
Der Krankenhausalltag fühlte sich inzwischen wie „Täglich grüßt das Murmeltier“ an. Der Arzt kam mit der Diagnose: Pneumokokken-Infektion. Endlich bekam ich eine gezielte Behandlung. Alle sechs Stunden erhielt ich Penicillin über den Zugang. Nach den ersten beiden Dosen ging es mir bereits besser. Allerdings durfte ich ab diesem Zeitpunkt keinen Besuch mehr empfangen, da ein Ansteckungsrisiko bestand. Die nächsten zwei Tage waren dementsprechend eintönig, aber dank Videotelefonie blieb ich in Kontakt mit meiner Familie.

Tag 7
Es stand eine weitere Blutuntersuchung an, und ich durfte wieder Besuch empfangen. Die Jungs kamen mit meiner Frau vorbei, was für mich eine willkommene Ablenkung war. Der Arzt sprach vorsichtig davon, dass meine Blutwerte weiterhin nicht gut seien. Zum ersten Mal erwähnte er, dass mein Eiweißgehalt im Blut, genauer gesagt der Globulinwert, viel zu hoch sei. Was das genau bedeutete, blieb offen, aber der Arzt sprach davon, dass dies auf viele verschiedene Ursachen hinweisen könnte. Es wurde ein Herzultraschall und eine Röntgenuntersuchung der Lunge angeordnet.

Tag 8
Der Ultraschall und das Röntgen brachten glücklicherweise keine weiteren Auffälligkeiten ans Licht. Doch der erhöhte Eiweißwert beunruhigte den Arzt weiterhin. Es wurde beschlossen, meinen Fall an die Uniklinik zu übermitteln, um eine Verlegung zu prüfen. Am Nachmittag kam die Rückmeldung: Die Uniklinik forderte weitere Werte an, aber eine Verlegung war nicht nötig. Dafür sollte nun eine Knochenmarkspunktion durchgeführt werden – für Tag 9 angesetzt.

Tag 9
Die Knochenmarkspunktion stand an. Wieder gab es eine Narkose und ich war froh, nichts davon zu merken. Zwar war das Erwachen auf einem Sandkissen nicht gerade angenehm, aber es war auszuhalten. Da nun alle Untersuchungen durchgeführt waren, bestand die Aussicht, dass ich am nächsten Tag nach Hause durfte. Am Nachmittag kam der Arzt noch einmal zu mir und ging erneut auf das Thema Eiweißglobulin ein. Zum ersten Mal sprach er davon, dass es sich um eine bösartige Erkrankung handeln könnte – nicht nur um eine Entzündung im Körper. Diese Nachricht haute mich verständlicherweise um. Wir beschlossen, einen Fahrplan mit meinem Hausarzt zu entwickeln, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen.

Tag 10
Die Ärztin bestätigte mir, dass ich nach Hause durfte. Entlassen wurde ich mit der Diagnose einer behandelten Lungenentzündung, Blutvergiftung und Harnwegsinfektion. Für die nächsten zehn Tage musste ich noch Penicillin einnehmen. Endlich konnte ich nach Hause zurückkehren.

Ausblick: Fahrplan mit meinem Hausarzt und der Uniklinik
Nach meiner Entlassung ging es darum, einen Plan zu entwickeln, um die Ursache für den erhöhten Eiweißwert weiter abzuklären. Mein Hausarzt war von Beginn an involviert und wir erstellten gemeinsam eine Strategie. Dazu gehörte die Überweisung an die Uniklinik für weiterführende Untersuchungen.

In der Uniklinik sollten tiefere Tests durchgeführt werden, um mögliche Ursachen wie Autoimmunerkrankungen oder sogar bösartige Erkrankungen auszuschließen oder zu bestätigen. Dieser Prozess war zwar beängstigend, aber ich fühlte mich gut betreut und war bereit, weiterzukämpfen.

Im nächsten Blogbeitrag werde ich euch auf dem Laufenden halten, wie es nach meiner Entlassung weiterging und welche Untersuchungen in der Uniklinik durchgeführt wurden.

Bis dahin, bleibt gesund und Come Back Stronger!

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